Wie agiert und reagiert man im Web 2.0? Wer reagiert? Und wo?

Abstimmungsprozesse, die sich über mehrere Hierarchieebenen ziehen sind richtig und sinnvoll, wenn es um das gedruckte Wort, Bilanzzahlen, strategische Entscheidungen oder die zeitgenaue Veröffentlichung von Neuigkeiten geht.

Anders im Bereich Web 2.0 und Social Media: Twitter-Kanäle, Foren, Facebook und Co. halten sich partout nicht an Unternehmenstakte und Bürozeiten. Muss man also den 24/7-Takt einführen? Und wenn ja, wer ist eigentlich zuständig für das Monitoring und die Kommunikation nach außen? Wie bringt sich ein Unternehmen aktiv in die Kommunikation ein und schützt sich und seine Mitarbeiter vor Fehlern, Überlastung, Kontrollverlust und Fehlinformationen?

Umdenken – Verantwortung sinnvoll verteilen

Vieles spricht dafür, dass ein anderer Umgang mit Information und Kommunikation gelernt und ein neues Bewusstsein für Verantwortung und Verantwortlichkeiten entwickelt werden muss. In kleinen und mittleren Unternehmen genauso, wie in großen Konzernen. Bereits seit längerem geht ein Begriff um, der früher im Regelfall nur ganz wenigen Personen vorbehalten war: Kommunikationsprokura

Positiv gesagt geht es um Vertrauen, Leadership und Effizienz in der Kommunikation, Geschwindigkeitsgewinn und Kompetenz der Kommunizierenden. Aber noch um viel mehr: Loslassen, Demokratisierung, Fehlertoleranz und das Aufgeben der totalen Kontrolle.

Unternehmen und Kommunikationsexperten beschäftigen sich seit einiger Zeit mit Strukturen und Systemen, die den Anforderungen der digital society gerecht werden. Handlungsempfehlungen gibt es schon, zum Beispiel von der PR 2.0-Expertin und Buchautorin Marie-Christine Schindler (s. Interview vom 12.05.2011), aber bis zur Umsetzung ist es sicher noch ein langer Weg.
Doch dazu an anderer Stelle mehr…

Buchtipp:
Marie-Christine Schindler / Tapio Liller (April 2011): PR im Social Web – das Handbuch für Kommunikationsprofis. O’Reilly-Verlag